Als Nachzüglerin wuchs ich in einer Familie mit drei Geschwistern auf. Skifahren, Handballspielen bis zur B-Jugend, Ponyreiten, Gitarre spielen, Weggehen, Liebeskummer - Teenagerleben in den 80igern.

Nach Abschluss meiner Ausbildung zur Industriekauffrau arbeitete ich sieben Jahre als Assistentin der Geschäftsleitung in der Automobilindustrie sowie einer Industrievertretung. Das bedeutete ein geregeltes Leben mit sicherem Job, tollem Geld und Ansehen!

Doch privat lief es nicht rund und ich entschloss mich („unvernünftig!“) zur Flucht nach vorn – Au-pair in Aspen, Colorado, danach Backpacking an der Ostküste der USA. Nach diesem Jahr fing ich ganz unten als Rezeptionistin in München in einer Marketing- und PR-Repräsentanz für ausländische Fremdenverkehrsämter an. Doch das Fernweh trieb mich nach Australien: Tauchen am Great Barrier Reef, Motorradfahren von Cairns nach Sydney. Meine zwei Bausparer und verschiedene Jobs in Gastronomie und Touristik ermöglichten ein unkonventionelles, interessantes Leben - es fühlte sich wie "Studentenleben" an. Auswandern wollte ich, hatte mein Inventar zuhause bereits verkauft, eine Trennung und dann doch Heimweh zog mich wieder zurück nach Germany.

Ziemlich abgebrannt wollte ich zumindest im Job weiterhin reisen und auch „Karriere machen“. Dieses Mal stieg ich als Account Managerin Sales & Marketing bei der Marketingagentur ein. Insgesamt sieben Jahre war ich für verschiedene Kunden in Deutschland, Österreich, Schweiz sowie USA, Kanada und Afrika unterwegs. Karrierefrau also!

Zu dieser Zeit begann „meine“ Migräne.

In meinen Mittdreißigern lernte ich meinen jetzigen Mann Gerhard, Freigeist und Radsportler, kennen und zog raus aus der Stadt ins Chiemgau. Es war Zeit für einen anderen Lebensabschnitt mit Beständigkeit und Alltag. Seither bin ich „das Backoffice“ im eigenen Fahrradgeschäft und arbeite Teilzeit in einem Chemieunternehmen. Meine Tierliebe lebe ich bei einer Reitbeteiligung aus, habe (endlich) Hund und Katze und fahre gern Mountainbike. Ich machte eine Übungsleiter-Ausbildung beim DTB und leitete zehn Jahre eine Frauen-Gymnastikgruppe.

Ein emotionaler Tiefschlaf war der Tod unseres ersten Sohnes, der nur drei Tage alt wurde. Die angebotenen Antidepressiva lehnte ich ab, machte aber eine Gesprächstherapie und ging mit meinem Mann zu einer Trauergruppe. Ich erlebte da auch das erste Mal eine Familienaufstellung - das faszinierte mich sofort. Außerdem erfüllte ich einen Kindheitstraum vom eigenen Hund – intuitiv wusste ich, dass das Kümmern und Erziehen unseres Kurzhaarcollies Aramis aus der Trauerspirale helfen würde.

Unendlich dankbar bin ich über die Geburt unseres zweiten Sohnes, der jetzt seine Teenagererfahrungen machen darf.

Meine Migräne, die mich im Laufe der Jahre immer häufiger flachlegte, veranlasste mich genauer auf mein Leben und in mich zu schauen. Ich startete in den nächsten Lebensabschnitt:  Durch ein einjähriges Einzelcoaching bei meiner Mentorin und weiteren Familienaufstellungen durfte ich mich weiter ent-wickeln und Vieles heilen. Ich entdeckte die EMT-Methode und ließ mich zum Trainer ausbilden. Die Ausbildung zum Coach für systemische Aufstellung rundete Alles ab.

Mit meiner Intuition und Empathie unterstütze ich nun andere Menschen ihren individuellen Weg zu gehen und Lösungswege aus Krisen, Konflikten und Mustern zu finden.